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Rodrigo hatte sich Betriz de Bobadilla als ältere, ergraute Witwe vorgestellt. Ihr verstorbener Gatte, so hatte Rodrigo beim Weinbauern erfahren, war Graf Hernan Perazza gewesen, ein älterer Hidalgo, der führend an den Feldzügen gegen die Guanchen beteiligt gewesen war. Sein Hinscheiden kurz nach der Vermählung mit der aus dem königlichen Hofstaat rekrutierten Doña Beatriz war in adligen Kreisen nicht ganz ohne Fragezeichen geblieben und bildete einige Monate den Mittelpunkt des Hofklatsches. Man munkelte, sie habe ihn vergiftet. Doch Gomera lag fernab vom Mutterland und Untersuchungen unterblieben.

Die Überraschung für Rodrigo war nicht gering, als er sich jetzt plötzlich einer wunderschönen jungen Frau gegenüber sah. Doña Beatriz de Bobadilla besaß eine schlanke Gestalt, zählte gerade dreißig Jahre, verfügte über eine aufreizend weibliche Ausstrahlung, die sie vor allem mit den magischen Blicken ihrer geheimnisvollen grünblauen Augen erzielte. Diese kühlen Augen saßen wie unergründliche Bergseen in einem fein geschnittenen Gesicht, das von pechschwarzem, glattem Haar umrahmt wurde.

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