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Als Rodrigo in der nächsten Nacht voller Neugierde zur Burg schlich, fand er das Gebäude hell erleuchtet vor. Die Klänge von Trommeln und Gitarren, Flöten, Geigen und Stimmengewirr zeigten an, dass ein Fest im Gange war. Die fröhlichen Laute drangen aus dem Inneren der Burgmauern ins Freie und übertönten das Gezirpe der Grillen.

Rodrigo hockte im Schutz der Dunkelheit unter einem Palmenbaum und beobachtete die Schatten an den Fensteröffnungen. Konnte er jemanden erkennen? In jeder Gestalt, die vorbeihuschte, meinte er, die Konturen der Gräfin zu erkennen. Hirngespinste! Einmal hörte er klar und deutlich die scharfe, schon etwas angeheiterte Stimme von Juan de La Cosa heraus. Dann das krächzende Lachen von Escobedo.

Geduldig blieb Rodrigo an seinem Platz sitzen, beobachtete die Schemen hinter den Fenstern, lauschte den Klängen, sog den Duft der Nacht ein, dachte an Gräfin Bobadilla und fingerte an sich herum.

Endlich, weit nach Mitternacht, erloschen in der Burg die letzten Lichter. In Gruppen oder zu Paaren verließen die letzten Gäste die Festung und wankten Richtung Hafen zu den Schiffen oder nach Hause in ihre Palazzi in San Sebastian. Unten stand ein hölzernes Tor der Burg sperrangelweit offen, keine Wachen weit und breit. Ohne zu überlegen huschte Rodrigo in den Schatten der Burgmauer und schlüpfte hindurch.

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