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Er überquerte den kleinen Innenhof, fand den Eingang zum Haupthaus und tastete sich dort einige Treppen hinauf ins Obergeschoss, schlich auf leisen Sohlen über Steinfußböden, an Türen vorbei, den Gang entlang. Instinktiv schlug er den Weg ein, den er von seinem Besuch bei der Gräfin kannte.

Ein schwacher Lichtschein lockte ihn zu einer Tür, die leicht offen stand. Rodrigo spähte hinein, erkannte im schummrigen Dunkel jedoch nur schemenhaftes Mobiliar. Er drückte die Tür weiter auf, erschrak über das leichte Knarren der Scharniere, ging aber weiter. Das Licht flackerte in einer fast abgebrannten Öllampe, die auf einem kleinen Tisch in einer Ecke des Raumes gegen das Verlöschen ankämpfte. Ein leichter Duft nach Rosenholz und Mandelöl durchzog die Gemächer. Die Flämmchen warfen bizarre Schatten an die Wand. Aus dem Nachbarraum drang leises Stöhnen.

Wer als Sohn einer Hafenhure aufgewachsen war, der brauchte für diese Art von Lauten keine Erklärung.

Wie in Trance schlich Rodrigo durch die offene Tür in den dunklen Nachbarraum hinein. Durch die Fenster warf der Mond fahles Licht an die holzgetäfelte Wand. Rodrigo huschte blitzschnell hinter eine große, altarartige Spiegelwand – und lauschte.

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