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Das Stöhnen steigerte sich in rhythmischen Kaskaden, dazwischen mischten sich grunzende Männerlaute, geflüsterte Worte, das Rascheln von Bettzeug, Geräusche von reibenden Körpern, Haut auf Haut. Rodrigo kannte auch den Geruch nach Schweiß. Was ihn zu Hause abgestoßen hatte, hier zog es ihn an. Er wagte einen Blick durch die Scharnierritzen des Spiegelflügels. Das helle Mondlicht beleuchtete die Szene.

Christóbal Colón, der Admiral der Weltmeere, splitternackt, unter sich der sich windende nackte Leib von Doña Beatriz de Bobadilla. Beide Körper rangen, fest ineinander verwickelt, miteinander, zuckend, gurrend, ekstatische Laute ausstoßend. Colón vergrub seinen Kopf im dichten schwarzen Haarschopf der Gräfin, sie krallte ihre Finger in seinen starken, schlanken Rücken. Ihre weichen Schenkel umklammerten seine Hüften.

Dieses Bild zweier zuckender Leiber, die zarten Glieder der Gräfin lustvoll in der Klammer ihres Liebhabers, packte Rodrigo dermaßen, dass er jede Vorsicht vergaß. Aufgeregt lehnte er sich gegen die Spiegelwand, um durch die Ritzen noch mehr zu erspähen. Die Spiegelwand geriet ins Wanken, der linke Flügel kippte nach vorne weg. Rodrigo besaß zu wenig Kraft, um das Monstrum zu halten. Der mannshohe und schrankbreite Kasten kippte vornüber und krachte mit donnerndem Getöse auf den Zimmerboden. Die kostbaren Spiegel splitterten in tausend Einzelteile.

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