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Rodrigo stand mitten drin im Scherbenhaufen, zu benommen und zu erschrocken, um die Flucht zu ergreifen. Die beiden Liebenden unter dem Baldachindach des großen Himmelbettes fuhren auseinander. Colón sprang reaktionsschnell aus dem Bett und zückte kampfentschlossen seinen Degen, den er daneben abgelegt hatte. Doña Beatriz de Bobadilla entfuhr ein spitzer Schrei. Dann zog sie sich die Bettücher bis ans Kinn und verfolgte mit weit aufgerissenen Augen, was weiter geschah.

Christóbal Colón erfasste schnell die Situation. Splitternackt stand er breitbeinig im Raum, das fahlblonde Haar wirr in Strähnen, ein grimmiger Blick auf Rodrigo gerichtet, den nackten Körper angespannt leicht nach vorne gebeugt. Als er den kleinen Rodrigo in den Scherben stehen sah, zu Tode erschrocken, mit entsetzt geweiteten Augen und nahezu erstarrt, entspannte sich seine Haltung etwas. Er senkte den Degen und brüllte voller Wut: „Räudiger, kleiner Bastard, was fällt dir ein?“ Wie mit einer Peitsche schlug er mit seinem Degen Rodrigo zweimal gegen den Oberkörper. Zwei schmerzhafte Schläge. Rodrigo schielte kurz zur Tür. Sein Fluchtweg. Doch Colón war auf der Hut. Er bemerkte den Blick und verstellte ihm mit zwei schnellen Schritten den Fluchtweg.

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