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Schon tagsdarauf, Sonntag, 16. September, der zehnte Tag auf dem Meer, schlief der Regen auch wieder ein. Stattdessen begrüßte die Männer am Morgen ein strahlendblauer Himmel wie im Frühling über Andalusien, dazu wohltuende Wärme und nach wie vor beständiger Wind von Osten nach Westen. Aber da gab es etwas Eigentümliches. Lope Chips, der im Allgemeinen bis zum Autismus wortkarge baskische Kalfaterer, entdeckte es als Erster, als er einen Kübel Kalfaterpech über die Reling kippte: Gras auf dem Meer!

Die schwarze Kalfatermasse, eine Mischung von Walfischöl und Fichtenharz, mit der regelmäßig das Deck und die Schiffswände verpicht und abgedichtet werden mussten – es oblag den Schiffsjungen, diese Masse immer wieder neu anzurühren –, plumpste nicht etwa wie üblich in schäumende Wellen und versank, sondern sie fiel in eine grüne Matte und zog sie gurgelnd in die Tiefe. Das seltsame Kraut schwamm in Bündeln auf der Wasseroberfläche, bedeckte mal nur ein paar Handbreite, dann wieder mehrere Quadratmeter am Stück das Wasser. „Hey Groumette“, rief Lope Chips und winkte Rodrigo herbei. „Schau mal da runter!“

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