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Gutierrez schob seinen Wanst in den Vordergrund und mischte sich ein, ganz die Stimmung der Mannschaft treffend: „Herr, wir haben zehn Tage kein Land mehr gesehen. Wieso sollen wir nicht nach jenen Inseln suchen, von denen dieses Kraut sich losgerissen hat? Wir könnten unsere Vorräte auffrischen und das Trinkwasser erneuern. Und wir könnten mal wieder festen Grund unter den Füßen spüren.“

Colón wandte sich an Gutierrez: „So redet nur eine Landratte daher. Unsere Vorräte bedürfen keiner Auffrischung, ebenso wenig unser Trinkwasser. Erst gestern hat es geregnet. Wir vergeuden nur kostbare Zeit, wenn wir hier nach unbedeutenden Inseln suchen.“

Der dicke Repostero Real ließ nicht locker: „Und wenn es das Festland ist, das wir suchen? Was, wenn Zipangu schon in der Nähe ist, mit dem großen Khan und all seinen Schätzen und Reichtümern?“

„Das ist so gänzlich ausgeschlossen, Señor Gutierrez, dass ihr euch solche Träume aus dem Kopf schlagen könnt“, erwiderte Colón, jetzt bereits leicht ungehalten. Er wandte sich wieder an die ganze Mannschaft, die sich inzwischen zu einem Halbkreis um ihn versammelte und aufmerksam zuhörte. Der Admiral ließ eine seiner kategorischen Behauptungen folgen: „Ich habe genaue Berechnungen und auch geheime Karten, wonach sich in diesen Breiten eine Menge unbewohnter, kleiner Inseln befinden. Von ihnen kommt dieses Beerenkraut. Aber sie sind unbedeutend und liegen verstreut. Vielleicht werden wir sie auf unserem Rückweg ansteuern. Dann werden wir sehen, ob sie eventuell geeignet sind als Stützpunkt für die Schiffe und Flotten unserer Majestät, König Ferdinand, so sie künftig zwischen Spanien und den indischen Landen verkehren. Aber jetzt, wo wir erst den Seeweg nach Indien zu finden trachten, verlieren wir keine Zeit mit der Suche nach diesen Inseln, so verlockend das auch mancher ängstlicheren Natur in der momentanen Lage erscheinen mag. Darum lasst uns weitersegeln nach Indien.“

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