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Die ewigen Nörgler aber blieben unversöhnlich: „Mir macht ihr nichts vor, ich glaube nicht, dass es hier wirklich Inseln gibt“, stichelte süffisant Notar Rodrigo Escobedo, der sich auf dem Achterdeck lümmelnd seinem Müßiggang hingab. „Bisher hat jedenfalls noch keiner Land gesehen, ihr müsst es uns schon zeigen, Admiral.“
Colón blitzte Escobedo zornig an: „Eure Reden gefallen mir nicht, Señor! Hat Euch vielleicht der portugiesische König geschickt, um diese Entdeckungsfahrt zu stören und zu verhindern? Wollt Ihr vielleicht die spanischen Majestäten um den Erfolg bringen?“
Escobedos Geiergesicht lief wie gewohnt rötlich an. Dass Colón ihn als portugiesischen Spion verdächtigte, empfand der Notar als eine Ehrabschneidung. „Gott ist mein Zeuge, Colón, ein falsches Wort von Euch, ein falscher Befehl, und ich werde dafür sorgen, dass Ihr in den Kerkern von Sevilla endet“, zischte er.
Colón lächelte überlegen. Die schmalen Lippen kräuselten sich dabei und zogen sich in den Mundwinkeln leicht nach unten, so dass ein Hauch milden Spotts auf seinem Antlitz lag. Allein dies trieb Escobedo zur Raserei, wie sein hektisch zuckendes Gesicht verriet. Ungerührt setzte Colón hinzu: „Der Allmächtige ist schon mit mir und unseren katholischen Majestäten im Bunde. Ihr müßt Euch einen anderen Kronzeugen suchen, Señor Escobedo.“