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Idan blickte wieder in den namenlosen Abgrund, der immer neue Felsenformationen freigab, und plötzlich überkam ihn eine nie gekannte, selige Ruhe. Er schloss die Augen und war bald eingeschlafen.

Als er erwachte – es mochten mehrere Stunden seliger Träume verflossen sein – dauerte die Fahrt noch an. Er durchschwebte zarte Wolken. Und dann – dann nach vielen Minuten innerer Ruhe und vertrauensseligem Ausharren – erkannte er aus mehreren tausend Metern Höhe den Grund der Schlucht. Es bot sich ihm ein Bild der Zerstörung. Der Boden war über und über von wolkigem grauen Staub bedeckt. Der kleine Idan schrie laut auf. Aber es nützte ihm nichts. Er sah dem unabwendbaren Ende entgegen. Idan hatte insgeheim gehofft, dass sich auf dem Grunde der Schlucht der Staub schon meterdick aufgetürmt hätte und dass er mit ein wenig Glück eine weiche Landung haben würde – trotz einer gleich bleibenden Geschwindigkeit von zweihundertfünfzig Stundenkilometern, wie sie Äffchen berechnet hatte. Aber er hatte sich getäuscht. Der Staub berührte den Boden nur hauchdünn und fetzenartig und gab den nackten Lavaboden frei. Und an manchen Stellen war er zu flockigen, Furcht erregenden Gebilden aufgetrieben. Diese aber waren wohl ebenso wenig geeignet seinen Sturz abzubremsen. Vergeblich hielt Idan nach einem Gebilde Ausschau, das dazu vielleicht in der Lage gewesen wäre. Von Äffchen hatte er gelernt, dass es dem aus großer Höhe Fallenden möglich war, den Ort seiner Ankunft selbst zu wählen, wenn er mit Armen und Beinen durch die Luft ruderte. Hätte er solch einen gewünschten Ort erspäht, er hätte es versucht. Aber er fand nichts. Wie er nun abschätzen konnte, war seine Fallgeschwindigkeit schon weitaus höher, als die von Äffchen errechnete, und keine der flockigen Formationen konnte ihn davor bewahren, gänzlich zerschmettert zu werden. Idan rang nach Atem. Der Angstschweiß rann ihm aus allen Poren. Noch einmal erhob er sein Herz flehend zu Gott. Er schrie um Hilfe. Noch war er nur noch knappe tausend Meter vom Ziel seiner Reise entfernt. Da sah er plötzlich zwischen den nebeligen Gebilden aus grauem Staub so etwas wie eine Brunnenöffnung, groß genug für einen Menschen, um sich bequem darin bewegen zu können. Hastig ruderte er mit Armen und Beinen, um möglichst über der Brunnenöffnung zu liegen zu kommen. Da bemerkte der kleine Idan, dass er schräg durch die Luft schwimmen konnte, der kleinen abgrundartigen Öffnung entgegen, die seine letzte Rettung zu sein schien.

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