Читать книгу Die Bewohner von Plédos онлайн

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Tatsächlich erreichte er sie. Statt auf dem Grund aufzuschlagen, was sein sicheres Ende bedeutet hätte, raste er durch die brunnenähnliche Öffnung in eine finstere Tiefe hinab. Was er nun hier beobachten konnte, überstieg sein Vorstellungsvermögen. Der Schacht, den er durchraste, war nicht unbewohnt. An seinen Wänden türmten sich Balustraden empor. Sie waren mit Säulen versehen und Gänge führten tiefer in das Innere der Lavafelsen hinein. Manchmal bekam er auch ihre Bewohner zu Gesicht. Es waren Wesen mit roter, lederner Haut und spitzen Ohren. Einige von ihnen hatten ihn erblickt, wie er durch ihren Schacht fiel. Lächelnd entblößten sie ihre scharfen Reißzähne und grüne, leuchtende Augen blitzten ihn an. Erfinder-Äffchen hatte Idan von einer Hölle erzählt, von der die südländischen Stiefelburger sprachen. In diese Hölle, so glaubten sie, gelangten die bösen Menschen nach ihrem Tod. Niemand wusste genau, wo man sie zu suchen hatte, aber einige vermuteten sie tief unter der Erde. Idan zweifelte keinen Moment: Gewiss passierte er gerade diese Hölle. Es musste so sein! Und wie er tiefer und tiefer stürzte, an all den Balustraden vorbei, die nur ein züngelnder Lichtschein erhellte, fragte er sich, ob er in Wahrheit vielleicht gerade gestorben war. Vielleicht war er am Grunde der Schlucht zerschmettert worden und war nun in Wirklichkeit tot. Möglicherweise führte sein Weg direkt in die unterste Hölle, wo er nun bei all den bösen Teufeln wohnen musste. Bei diesem Gedanken schauderte es Idan gewaltig. Aber er hatte doch das väterliche Urwesen um Rettung gebeten. Konnte es denn sein, dass Gott so unbarmherzig war? Nein, es durfte nicht sein! Vielleicht war dies alles ein Traum!

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