Читать книгу Irgendwann ist irgendwann zu spät. Warum Vater & Sohn das große Motorradabenteuer wagten und wie es sie veränderte онлайн

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Doch genau das machte für mich den Reiz an der Sache aus. Ich war mir sicher, dass es da noch eine andere Seite an meinem Vater gab: nämlich den Armin, der als Jugendlicher auf dem Mofa durch sein Heimatdorf düste, mit dem Motorrad Marokko erkundete und bei Motorradtouren nach Island und ans Nordkap schon einige eisige Zeltnächte überstanden hatte. Diese Neugier, mit meinem Vater solch ein Abenteuer und damit auch ihn neu zu erleben, war für mich Grund genug, diese gemeinsame Reise anzutreten. Ich sollte nicht enttäuscht werden, denn vor uns lag eine unfassbar intensive und aufregende Zeit.


Startschwierigkeiten


Allen Unkenrufen zum Trotz bekamen wir Marcos »Moped« noch am selben Nachmittag ohne Schmiergelder und Schikanen aus dem Zoll, nicht ohne zuvor mit einer ersten »cerveza« auf unser Wiedersehen anzustoßen. Bestens durch die deutsche Spedition präpariert mit den notwendigen Papieren und einer problemlosen Abnahme durch den Zollbeamten, jedoch um rund 700 US-Dollar für Transport und Lagerung innerhalb des Flughafens leichter, verließen wir nach gut zwei Stunden den Cargobereich. Unser Hostel, in dem wir die ersten beiden Nächte verbringen wollten, lag zwar ein Stück außerhalb des Stadtkerns, dafür aber in der Nähe des Flughafens. So perfekt Marcos Spediteur in Deutschland gearbeitet hatte, so unprofessionell stellte sich mein südafrikanischer dar. Obwohl ich meine »Dicke« bereits am 1. Oktober in Kapstadt abgegeben hatte, war diese zehn Tage später immer noch nicht eingetroffen. Auch am nächsten Tag warteten wir vergeblich auf die Ankunft. Sie stand immer noch in São Paulo, angeblich waren irgendwelche Papiere nicht in Ordnung. Erst in der Nacht von Freitag auf Samstag traf die Transportkiste dann endlich in Buenos Aires ein. Ein Umstand, den ich durch die frühzeitige Abgabe unbedingt hatte vermeiden wollen, schließlich arbeitete der Zoll am Wochenende und am darauffolgenden Montag wegen eines Feiertags nicht, und die Lagergebühren schlugen täglich mit fast 100 Dollar zu Buche.

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