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Der Frachter „ICE PRINCE“ sinkt nach der dramatischen Rettung der Crew im Englischen Kanal.

Wir hatten solches Glück gehabt.

Als ich den Frachter mit dem Seenotkreuzer rammte. Als der Seemann von der Reling ins Wasser stürzte. Und erstmals wurde mir klar, wie unglaublich klein und unbedeutend unser Boot wirkte, wie es da von den Wellen herumgeworfen wurde. David und Goliath.

Wir hatten wirklich großes Glück gehabt.

Dass unser Kreuzer der Kollision standgehalten hatte. Dass wir alle von dem Frachter runterbekommen hatten. Dass sich keiner unserer Leute verletzt hatte.

Bei dem Gedanken wurde mir jetzt noch übel: Bei der Arbeit unter diesen Bedingungen hätte es jeden aus meiner Crew erwischen können. Es hätte Tote geben können.

Und das wäre dann meine Schuld gewesen.

Ich schaute mir das Video noch mal von vorne an und nahm mir jede einzelne Szene kritisch vor. Überprüfte jede einzelne Entscheidung, die ich in der Situation getroffen hatte. Im Einsatz selbst war mir mein Handeln fokussiert vorgekommen, die einzelnen Schritte klar und konsequent. Das stellte sich jetzt ganz anders dar. Meine Verantwortung galt meiner Crew – und zwar vor allen anderen Überlegungen. Es war mein Job, sie unversehrt zu ihren Frauen, Partnern und Kindern zurückzubringen.

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