Читать книгу Fürstenkinder Box 2 – Adelsroman. E-Book 6-10 онлайн
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Marisa reichte ihrem nun schon so vertrauten Freund die schlanken Hände, die er andächtig küßte.
»Marisa, ich bin immer für Sie und den Strolch da. Immer, das wissen Sie.«
Seine Stimme wurde leise und verhalten.
»Ich wäre sehr froh, wenn Sie mich hin und wieder noch brauchen könnten. Ja, und der Abreisetag? Sagen wir übermorgen? Schenken Sie mir noch einen Tag Ihre Gegenwart. Bitte!«
*
Einige Wochen waren ins Land gezogen! Im Schlößchen am Chiemsee herrschte fröhliches Leben.
Der kleine Klaus Hubertus Fernando Graf Langenberg war der erklärte Liebling aller. Die Großmama hütete ihn zusammen mit Selli wie ihren Augapfel, unterstützt vom gesamten Personal.
Marisa, die geglaubt hatte, nie wieder ein Flugzeug besteigen zu können, hatte ihre Angst überwunden und war nun doch nach New York geflogen. Sie hatte die »Mimi« aus »La Bohéme«, die »Susanne« in »Figaro« und die »Olympia« in »Hoffmanns Erzählungen« gesungen. Selten hatte die berühmte Met solche Beifallsstürme erlebt wie nach jedem Auftritt von Marisa. Die Kritiker rühmten ihre Stimme, die eine vorher nie erreichte Weichheit und Innigkeit gezeigt habe. Auch ihre Schönheit sei zarter, weicher und von einem ganz bestrickenden weiblichen Charme. Man rätselte nach der Ursache. War Marisa del Vana etwa verliebt? Oder lebte sie ihr Leben jetzt nach dem furchtbaren Flugzeugunglück intensiver, bewußter? Niemand wußte darauf eine Antwort. Aber alle waren sich einig darüber, daß Marisa nicht nur die größte, sondern unbestreitbar auch die schönste Sängerin der Welt sei.