Читать книгу Fürstenkinder Box 2 – Adelsroman. E-Book 6-10 онлайн
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Immer wieder genoß Gräfin Fernanda die Schönheit, den tiefen Frieden dieser Natur. Zu ihren Füßen schimmerte blausilbern der weite Chiemsee. Er plätscherte in kleinen Wellen leise murmelnd an die Parkmauer. Da schreckte sie Gepolter und Rufen aus ihrer stillen Beschaulichkeit.
»Doßma! Doßma! Tomm, Doßma! Mami tommt doch dleich!« Klaus lief auf seine liebe Großmama zu, umschlang ihre Beine.
Der kleine Kerl zog seine Großmama mit sich fort. Schnell ging’s jetzt in den geräumigen Schloßhof, dessen blühende Linden einen betäubenden Duft verströmten. Gerade war Marisa aus dem Wagen gestiegen. Jubelnd flog der Junge an ihren Hals! Immer wieder mußte sie das gesunde, sonnenbraune Gesichtchen ansehen, ihn immer wieder fest in ihre Arme schließen, die runden warmen Bäckchen küssen, durch die widerspenstigen Haare streichen. Wie glücklich sie war, wie schön war das Heimkommen, wenn ein Kind wartet!
Mit dem Kind auf dem Arm eilte sie zu ihrer Mutter, die lachend in geringer Entfernung diese stürmische Begrüßung abwartete. Mutter und Tochter begrüßten sich herzlich. Man spürte die tiefe Harmonie zwischen ihnen. Als Marisa ihren Jungen auf den Boden gleiten ließ, rief der kleine Kerl: »Mami, Täus – chen un Doßma für Mami Blumen fückt, da!« Und strahlend wollte Klaus seiner Mami seine Vergißmeinnicht reichen. Ja, wo waren denn seine schönen, hellblauen Blümchen? Ratlos schaute das Kind auf die zerrupften Stengel in seiner kleinen Faust, dann auf die Mami, die Großmama. Die immer lachenden Augen des Buben füllten sich mit dicken Tränen, die über die prallen Bäckchen purzelten. Grenzenlose Enttäuschung, wie sie so jäh eigentlich nur ein Kind empfindet, lag auf dem Gesichtchen. Aufschluchzend warf er sich in Marisas Arme.