Читать книгу Fürstenkinder Box 2 – Adelsroman. E-Book 6-10 онлайн
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Marisa dachte an die Hektik der Städte, an die überfüllten Konzertsäle, an den zermürbenden Streß einer Konzerttournee. Sie dachte auch an einige Kollegen, die ihr durch Eifersucht und kleinliche Schikanen die Proben erschwerten. Sie sah auch den gottbegnadeten italienischen Tenor Pedro, der sie mit seiner fanatischen Leidenschaft verfolgte. Er, dem alle Frauen zu Füßen lagen, wollte sie, die stolze schöne Marisa del Vana. Ihre kühle Freundlichkeit stachelte sein Begehren an. Seine Versuche, sie bei den Aufführungen glühend zu küssen, wo auch nur ein Kuß in der Rolle vorgeschrieben war, verleidete ihr die Arbeit und ekelte sie an.
Um so tiefer empfand die große Sängerin die Ruhe und die Harmonie zu Hause bei ihrer geliebten Mutter und ihrem Buben. Aus diesen Gedanken heraus sagte sie leise:
»Mama, ich werde vorläufig keine Tornee mehr abschließen. In etwa zwei Wochen werde ich auf einem privaten Konzert für die Krebshilfe singen. Ohne Honorar natürlich. Näheres weiß ich noch nicht. Und dann mache ich Ferien! Hier bei dir und bei Klaus, an unserem schönen See. Ach, Mamachen, ich freue mich wie früher, wenn es Schulferien gab. Denk doch, singen nur zum Vergnügen, schwimmen, segeln, reiten, wandern, faulenzen und stundenlang mit dir gemütlich Kaffee trinken, mit meinem Jungen durch die Gegend streifen. Ach, Muttchen, sind Ferien schön, wenn man solch einen süßen kleinen Strolch hat.«