Читать книгу Selbst- und Welterleben in der Schizophrenie. Die phänomenologischen Interviews EASE und EAWE онлайн

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»Das Charakteristische liegt darin, daß sie einerseits in ihrer Einbettung in die Gesamtlebensgeschichte als relativ neurosennah […] imponieren. Auf der anderen Seite erweckt die Symptomatik in ihrer starren Monotonie und Unverrücklichkeit zugleich den Eindruck einer elementaren Defizienz« (Blankenburg 1971, S. 50).

Seine Interviews führten Blankenburg zu der Einsicht, der psychopathologische Kern der symptomarmen, hebephrenen Schizophrenie sei ein Mangel an »Selbststand«, ein Verlust der natürlichen Selbstverständlichkeit oder des sogenannten »Common Sense«:

»Der »Mangel an ›Halt‹, an Selbststand kann geradezu als ein konstitutives Moment für den hebephrenen Wesenswandel angesprochen werden. […] Solche Patienten fühlen sich fortwährend auf eine unerklärliche Weise ›allein‹ gelassen, auf sich selber gestellt […] Auch wenn keinerlei Anforderungen an sie herangetragen werden, erleben sie sich ständig in einer ganz bestimmten Weise überfordert. Das Auf-sich-Selbst-Gestelltsein, die Spontaneität, von sich aus zu urteilen, von sich aus etwas zu tun, ja überhaupt nur zu sein, können sie nicht leisten« (Blankenburg 1971, S. 95f.).


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