Читать книгу Selbst- und Welterleben in der Schizophrenie. Die phänomenologischen Interviews EASE und EAWE онлайн

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Tab. 1.1: Prodromalsymptome schizophrener Erkrankungen nach einer Literaturübersicht von Yung und McGorry (1996). Mit Sternchen* gekennzeichnet: am häufigsten beschriebene Symptome in retrospektiven Erstepisoden-Studien


SymptombereichSymptom

Nuechterlein und Dawson (1984) unterscheiden in ihrem Vulnerabilitäts-Stress-Bewältigungs-Modell zwischen sogenannten »state-« und »trait-Merkmalen«:state-Merkmale sind nur in bestimmten Stadien einer Erkrankung (Prodrom, manifeste Erkrankung, Remission) deutlich ausgeprägt, trait-Merkmale hingegen zeigen ein dauerhaft erhöhtes Ausprägungsniveau. Vulnerabilitätsfaktoren und auch Basisymptome weisen nach dieser Konzeption trait-Charakter auf, da in ihnen eine generelle Anfälligkeit für schizophrene Erkrankungen zum Ausdruck kommt.

Zugleich lösen sich integrale Wahrnehmungsgestalten auf, störende Details treten in den Vordergrund, und die wahrgenommene Welt verliert zunehmend ihre vertrauten Sinnbezüge. Schließlich werden auch die Beziehungen zu anderen fragwürdig, und die selbstverständliche Teilnahme an der gemeinsamen Lebenswelt und ihrem »common sense« misslingt (Stanghellini 2000; Thoma und Fuchs 2018). Soziale Interaktionen mit anderen können für Betroffene zunehmend belastend oder bedrohlich werden. Vergeblich versuchen sie, diese verschiedenen Formen von Entfremdung und Selbstverlust durch zwanghafte Selbstbeobachtung, Hyperreflexivität und bewusste Steuerung des eigenen Tuns zu kompensieren.


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