Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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Katharina empfing Abordnungen der Stände, sie nahm Huldigungsreden und Huldigungsgedichte entgegen; Ansprachen und das Überreichen von Geschenken wollten kein Ende nehmen. Sie ließ sich von den adligen Ritterschaften und der städtischen Elite Bälle und Abendgesellschaften ausrichten, sprach aber auch in kleinerem Kreis mit Vertretern der Bürgerschaft und ausgewählten Personen, von denen sie sich bei ihren Reformen Rat und Hilfe versprach. Dabei machte sie deutlich, dass die ständische Verfassung und vor allem die ritterschaftliche Selbstbestimmung ein ›Verfassungsrelikt‹ sei.41 In Reval hatte sie für Aufsehen gesorgt, als sie eine Rede des deutschbaltischen Adels in russischer Sprache beantwortete und damit symbolisch verdeutlichte, dass sie das Baltikum als eine Region wie jede andere im Russischen Reich zu betrachten gedachte. In diesen Kontext gehört auch der Besuch orthodoxer Gottesdienste auf ihrer Reise, um den ansässigen Untertanen zu zeigen, dass sich die Kaiserin selbst als orthodoxe Herrscherin begriff und auch in einer protestantischen Umgebung hiervon nicht abzuweichen gedachte.42

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