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2.2 Die Messung von Peerbeziehungen mittels sozialer Netzwerkanalyse

Eine Alternative zur klassischen Fragebogenmethode mit dem Potenzial einer objektiven Messung von Peerbeziehungen ist die soziale Netzwerkanalyse (SNA), auch bekannt unter dem Begriff Soziometriessss1 (Moreno, 1934). Obgleich die SNA erst vor wenigen Jahren in den Fokus der Bildungsforschung rückte (Herz, 2014; Moolenar, 2010; Zander, 2013), ist sie in anderen Bereichen der Sozialwissenschaften schon länger prominent vertreten (Knoke & Yang, 2008; Moolenar, 2010) und verfügt daher über ein breit ausdifferenziertes Methodenrepertoire, das in den nachfolgenden Abschnitten skizziert werden soll.

2.2.1 Netzwerktypen und Datenerhebung

In einem typischen Instrument zur Erfassung eines sozialen Netzwerkes werden die Lernenden gebeten, ihre besten Freundinnen und Freunde anzugeben (vgl. Knoke & Yang, 2008). Die Lernenden erhalten dazu eine Liste aller Mitglieder der Klasse, auf der sie diejenigen Peers ankreuzen können, mit denen sie befreundet sind. Alternativ werden sie gebeten, die Namen ihrer Freunde oder Freundinnen in der Klasse aus dem Gedächtnis heraus aufzuschreiben. Der Vorteil, der sich aus der Vorlage einer Liste aller Mitglieder eines Netzwerks ergibt, liegt in einer stärkeren kognitiven Auseinandersetzung mit dem Material (Marsden, 2011), wodurch verhindert wird, dass Lernende bei der Beantwortung wichtige Verbindungen vergessen (Borgatti, Everett & Johnson, 2013). Bei jüngeren Befragten wird häufig das Ankreuzen oder Aufschreiben der Namen durch ein Kurzinterview ersetzt (z. B. bei Krull, Wilbert & Hennemann, 2014).

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