Читать книгу Wenn Lernen schwierig ist. Alles, was den Lernalltag mit Kindern erleichtert онлайн

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Eine Grundschule lädt mich zu einem pädagogischen Tag ins Lehrerkollegium zum Thema »Lese-Rechtschreibschwäche und Lese-Rechtschreibstörung« ein. Die beiden jungen Lehrer fallen mir in der Gruppe der Frauen sofort auf, vielleicht auch, weil sie ungefähr das Alter meiner Söhne haben. Als ich mich erkundige, ob sie in ihrer Ausbildung, die ja sicher noch nicht so lange zurück liegt, etwas über Leserechtschreibschwäche und Leserechtschreibstörungen gehört und gelernt haben, lachen beide und einer sagt: »Gar nichts!« und der andere fügt hinzu: »Wissen Sie, ich habe die Abschlussarbeit meines Grundschullehramts über Franz Kafka geschrieben.«

Hier offenbart sich, dass wichtige Inhalte in der Lehrerausbildung fehlen. Immer wieder höre ich von jungen Lehrern, dass sie sich nicht wirklich vorbereitet fühlen auf das, was sie als Lehrer an den Schulen dann wirklich erwartet. Die Lehrerausbildung müsste deutlich praxisbezogener sein. Das hieße vor allem auch: verschiedene Praktika während des Studiums. Veraltete Theorien sollten ersetzt werden durch aktuelle Erkenntnisse z.B. aus der Gehirnforschung. Kreative Wege des Lernens müssten integriert werden, beispielsweise durch mehr spielerische Elemente und experimentelles, selbstbestimmtes Lernen, das jedoch die individuellen Fähigkeiten des Kindes diesbezüglich im Blick behält. Selbstbestimmtes Lernen meint dabei nicht, dass einem Kind nur freigestellt wird, welches Arbeitsblatt es in welchem Fach innerhalb einer Lernzeit oder eines Wochenplanes bearbeiten soll.

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