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«Häsch mer en Stutz?»

Er steckte in verlauster Kleidung und hatte ein pfiffiges Gesicht. Phil griff in die Tasche und gab ihm ein paar Münzen. Der Punk schaute in seine offene Hand und blickte verwundert auf.

«Hueresiech», sagte er. «Merci vielmal.»

Das tat Phil gut. Es tat ihm immer gut, wenn einer ihm dankte. Zufrieden ging er weiter. Es begann leicht zu regnen. Er zog die Kapuze hoch, schlenderte durchs Seefeld und blieb vor dem Schaufenster eines Herrenausstatters stehen. Die Sommerjacketts, die an den kopflosen Puppen hingen, gefielen ihm gut. Der Italo, der allein im Laden stand, begrüsste ihn wie einen alten Freund. Nachdem Phil zwei, drei Sachen anprobiert hatte, servierte er ihm einen Espresso. Phil suchte sich ein schwarzes, aber leichtes Leinenjackett und ein luftiges, weisses Leinenhemd aus, stellte sich noch einmal vor den Spiegel und drehte sich hin und her. Der Verkäufer war begeistert. Die Sachen sassen wirklich wie angegossen. In den Jeans von Max und den zwei neuen Kleidungsstücken sah er schick, aber nicht overdressed aus. In Jeans, Jackett und Krawatte konnte er sich um eine Stelle bewerben oder auf einer Party zeigen, mit Hemd und Jeans allein war er sauber, aber lässig gekleidet und wäre an einem Studententreff nicht aus dem Rahmen gefallen. Phil blieb vor dem Spiegel stehen. Er musterte sich mit Wohlgefallen. Er hatte ein offenes Gesicht und eine sportliche Figur. Vor einer Woche hatten ihn zwei Teenies auf der Strasse angesprochen. Sie hatten ihn für Mister Schweiz gehalten. Er war nicht geistesgegenwärtig genug gewesen, daraus nachhaltigen Profit zu schlagen. Immerhin hatte er sie in ihrem Glauben gelassen und ihnen ein Autogramm gegeben. Der Name jenes Mister Schweiz, der auch aus dem Lugnez stammte, war ihm zum Glück sofort eingefallen.

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