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Der Marsch zurück durch den Urwald dauerte zwei Stunden. Der Camper, Lukas traute seinen Augen kaum, stand unversehrt dort, wo er ihn drei Tage zuvor hatte stehen lassen. Er setzte sich ans Steuer, nahm Félix an Bord und fuhr los. Bei der Fähre nach Grand-Lahou, die sie nach drei, vier Kilometer Fahrt erreichten, liess er ihn aussteigen. Aus dem kleinen Lederbeutel, den er Tag und Nacht unter seiner Kleidung auf dem Leib trug, klaubte er die Münze, die er als Notbatzen bei sich gehabt hatte, ein Goldvreneli. Er gab Félix das Goldstück und schüttelte ihm lange die Hand. Wie ein älterer Bruder dem jüngeren, klopfte er ihm zum Abschied auf die Schulter. Der zurückhaltende Junge wagte die Geste nicht zu erwidern. Sie sagten sich Adieu und Lukas fuhr weiter.

Félix winkte ihm lange nach.

Lukas Zangger streckte den Arm weit durch das offene Fenster und winkte zurück, bis er den Jungen, der ihn gerettet hatte, im Rückspiegel nicht mehr sah.

1.

Fast alles an ihm war fake. Das Weiss seiner Zähne war zwar echt, der sportliche Bronzeteint auch, aber die Farbe seines trendig geschnittenen Haarschopfs war nicht ganz naturbelassen: dunkles, goldenes Blond mit frechen, silbergrau melierten Strähnen. Er trug eine gefälschte Rolex am Handgelenk, die ArmaniJeans hatte er sich ausgeliehen. Seine Füsse steckten in Timberlands, die ebenso wenig ihm gehörten. Nur wenn es sein musste, nannte er seinen richtigen Namen. Doch der, der in seinem Pass stand, stimmte im Grunde genommen auch nicht.

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