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«Fischen kaum», erwiderte er. Single Malts schon eher, dachte er, aber das wollte er dem jungen Patienten nicht unter die Nase reiben. «Eher trekken.»

«Wer organisiert das? Reise-Fischlin?»

Zangger fand Caduffs Fragerei zwar etwas unverfroren, gleichzeitig aber auch sympathisch unbeschwert. Er beschloss, so lange zu antworten, als er Lust darauf hatte.

«Wir reisen immer auf eigene Faust.»

«Wir? Heisst das Sie und Ihre Frau?»

«Ja», sagte Zangger. Und freiwillig fügte er hinzu, er wusste selber nicht, wieso: «Mit einem alten VW-Camper.»

«Wow! Etwa mit einem California?»

«So ähnlich. Westfalia heisst das Modell. Baujahr 1972.»

«Oh, ein Westfalia? Das ist der Vorgänger des California, nicht wahr? Mit Aufstelldach?»

«Genau.»

Zangger staunte nicht schlecht, dass diesem jungen Mann der VW-Camper Modell Westfalia ein Begriff war. Das Vehikel war ja einiges älter als Gion Caduff selber. Zangger war in seinem Alter und auch noch Single gewesen, als er das unverwüstliche Gefährt – damals schon ein Gebrauchtwagen – gekauft hatte. Er war mit dem hellgrünen Camper durch die Sahara gefahren, hatte ihn auf abenteuerlichen Wegen wieder nach Hause gebracht und war später mit Tina damit nach Spanien und Portugal gereist. Für Familienferien war der VW-Camper natürlich zu klein gewesen. Sie hatten ihn nur noch sporadisch gebraucht und irgendwann eingemottet. Denn verkaufen oder verschrotten kam nicht in Frage. Vor ein paar Jahren, als Claudia ihre Fahrprüfung ablegte, machten sie ihn wieder flott. Claudia verbrachte mehrere Male Camperferien mit ihrem Freund, im Engadin und im Tessin, und einmal reiste sie mit ihm ans Nordkap. Fabian später mit Louis nach Barcelona. Tom mit seiner Clique an die Côte d’Azur. Mona verabscheute das Fahrzeug, für sie war es Sinnbild einer spiessigen Welt. Es war Tinas Idee gewesen, den alten Camper für eine mehrwöchige Reise nach Schottland instand stellen zu lassen. Sie kannte ihren Pappenheimer und zählte darauf, dass Zangger auf einer Camperreise am ehesten abschalten und sich erholen würde. Es war ein Kompromiss gewesen, denn Zangger hatte einmal mehr für Afrika plädiert, Tina für eine Donauschifffahrt mit Opernbesuchen. Nachdem er Bilder von den Low- und den Highlands und den Hebriden gesehen hatte, liess Zangger sich umstimmen.

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