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«Ein Tagebuch. Ich bitte Sie, ein Tagebuch zu führen.»

«Ein Tagebuch?», meinte Caduff enttäuscht.

«Ein Lügenjournal.»

«Oh. Ich verstehe.»

«Gut», sagte Zangger. «Sie führen über alle Ihre kleinen und grossen Lügen Buch, und zwar tagtäglich. Angenommen, Sie schwindeln heute Ihren Chef an oder Ihre Freundin, einen Freund oder Polizisten, spielt keine Rolle, dann gehört das ins Tagebuch. Auch wenn es nur eine kleine Notlüge war.»

«Alles klar», bestätigte Caduff.

«Noch etwas, Herr Caduff», fuhr Zangger fort.

Er trug ihm auf, sich bei jedem kleinen oder grossen Schwindel nach seinen Motiven zu fragen: War es Prahlerei? Hoffte er auf Bewunderung? Fürchtete er, jemanden zu enttäuschen, wenn er die Wahrheit sagte? Steckte die Angst, einen Fehler zugeben zu müssen, hinter seiner Lüge? Diente sie dazu, eine alte zu vertuschen? Diese Dinge solle er, wenn er darauf eine Antwort finde, ins Lügenjournal schreiben.

«Gut, ja.»

«Dann prüfen Sie innerlich nach, ob Sie sich Ihrer Lüge schämen oder nicht. Auch das halten Sie im Tagebuch fest.»

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