Читать книгу Pellegrina. Eine italienische Radsportwallfahrt онлайн

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Ottavio Bottecchia wuchs in San Martino di Colle Umberto auf, einem kleinen Dorf im Norden von Conegliano, in Venetien, zog aber später nach Pordenone um, ins Friaul. Sein Geburtshaus in San Martino gibt es noch, es ist allerdings fast schon eine Ruine. Nicht weit davon entfernt, an der Via Boschetta, die nach Vittorio Veneto führt, steht ein Denkmal für Bottecchia und seinen treuen Domestiken Alfonso Piccin (1901–1932). Piccin erzielte sein bestes Ergebnis beim Giro von 1929, bei dem er den achten Platz belegte, kam dann aber mit 31 Jahren bei einem Motorradunfall ums Leben.

Bottecchia stammte aus einer ebenso großen wie armen Familie. Nachdem er ein Jahr lang zur Schule gegangen war, wurde er Maurer, um zu den Lebenshaltungskosten etwas beizutragen. Radrennen faszinierten ihn, aber in der Scheune stand nur ein einziges Fahrrad, und das gehörte seinem Bruder Gianni. Sonntags lieh Ottavio es sich des Öfteren aus, um Freunde zu besuchen und gemeinsam zu trinken, zu singen und zu tanzen. Eines Tages setzten diese Freunde sich in den Kopf, zusammen eine große Radtour durch das Friaul zu unternehmen. Aber kurz vor der Abfahrt entdeckte Ottavio zu seinem großen Schrecken, dass das Rad seines Bruders gestohlen worden war. In den kommenden Monaten arbeitete er ganz besonders hart, um so schnell wie möglich ein neues kaufen zu können.

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