Читать книгу Pellegrina. Eine italienische Radsportwallfahrt онлайн

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Ein Jahr später nahm jedoch die Karriere des »maçon de Frioul«, des Maurers aus dem Friaul, eine unerwartete, traurige Wendung. Er ging als Favorit für den Gesamtsieg an den Start, doch wie sich herausstellte, war er nicht mehr so gut in Form wie in den Jahren zuvor. Während der Etappe von Bayonne nach Luchon – Bottecchia lag in der Gesamtwertung gerade auf dem achten Platz – stieg er während eines stürmischen Unwetters krank und mit Rückenschmerzen von seinem Rad, setzte sich auf eine niedrige Mauer, fing an zu weinen und erzählte den Journalisten, er würde nie wieder bei der Tour starten, er hätte genug davon.

Kein Jahr später wurde er von zwei Bauern am Rand der Straße nach Trasaghis aufgefunden. Sein Rad lehnte unbeschädigt an einem Baum, aber Bottecchia selbst war bewusstlos, und sein Kopf lag inmitten einer großen Blutlache – ein Schädelbasisbruch, wie sich im Krankenhaus herausstellte. Wenige Tage später war er tot.

Dort, wo Bottecchia am Straßenrand gelegen hat, steht heute ein Denkmal für ihn. Ein Stein mit einem Kunstwerk aus Metall: ein großes, einzelnes Rad mit einem Fahrradlenker darüber – wenn man es genau von vorn anschaut, sieht es aus wie ein Kreuz. Flankiert wird es von verblühten, roten Geranien in Blumentöpfen, davor liegt ein rotes Stück Stoff. Hat jemand ihm ein Opfer dargebracht? Oder war mal ein Blumenstrauß in den Stoff eingewickelt?

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