Читать книгу Pellegrina. Eine italienische Radsportwallfahrt онлайн

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Cittiglio hat etwas mehr Atmosphäre als die meisten anderen kleinen Orte hier in der Gegend, und gerade klart der Himmel ein bisschen auf. Gegen elf Uhr vormittags melde ich mich beim Rathaus, wo ein Mann mit einem grauen Pferdeschwanz auf mich wartet. Der Bibliothekar der kleinen comune wird mir das Museo Alfredo Binda zeigen. Zu Fuß gehen wir zum kleinen rosa getünchten Bahnhof von Cittiglio, wo Binda zahllose Male in den Zug gestiegen ist, um zu irgendwelchen Rennen zu fahren. Inzwischen ist der Bahnhofsplatz nach ihm benannt, und im oberen Stockwerk des Empfangsgebäudes befindet sich das ihm gewidmete Museum.

Letztes Jahr habe ich hier auch schon vor der Tür gestanden, vergeblich. Es war sogar noch schlimmer, ich habe die Tür nicht mal gefunden. Es war ein Samstag, und der Internetseite zufolge sollte das Museum lediglich montags und freitags geschlossen sein. Ich habe sämtliche Türen durchprobiert, keine einzige ging auf. Schließlich habe ich einen Mann in einer leuchtenden gelb-grünen Hose gefragt, der gerade das Bahnhofsklo saubermachte. »Hmm«, sagte der. Er wusste auch nicht, wo der Eingang sein sollte, ging aber mit mir mit, und nachdem wir drei Mal um den gesamten Bahnhof herumgelaufen waren, blieben wir vor einem großen Plakat an der Wand stehen. Eine Zeichnung: Kopf, Arme und ein Fahrradlenker, in einfachen Linien, quer darüber ein Regenbogen. MUSEO ALFREDO BINDA. Der Klomann zeigte auf ein kleines Stück Papier, das jemand daruntergehängt hatte; die Schrift war vom Regen ganz verwischt: ÖFFNUNGSZEITEN VON JULI BIS DEZEMBER: SONNTAGS 14.00 BIS 18.00 UHR.

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