Читать книгу Pellegrina. Eine italienische Radsportwallfahrt онлайн

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1925 gewann Binda seinen ersten Giro d’Italia: Ohne jede Hilfe von seinen Mannschaftskollegen hielt er Girardengo auf fast fünf Minuten Rückstand. Ein Jahr später sicherte er sich den Sieg bei einer stürmischen Ausgabe der Lombardei-Rundfahrt – angeblich dank sechs Spiegeleiern vor dem Start und weiteren zweiundzwanzig rohen Eiern, die er während der Fahrt auf dem Lenker aufgeschlagen und verschlungen haben soll. Jedenfalls kam er mit gut einer halben Stunde Vorsprung vor Ottavio Bottecchia ins Ziel. Der Nummer zwei, Antonio Pegrini, war er immer noch gut 29 Minuten voraus. 1927 gewann Binda zwölf der fünfzehn Giro-Etappen, ein bis heute ungebrochener Rekord.

Als er den Giro auch 1928 und 1929 spielerisch gewann, waren die Organisatoren es satt. Bindas Übermacht war für die anderen Teilnehmer entmutigend und für die Zuschauer unattraktiv. Es gab keinen Kampf und kein Spektakel mehr: Dass der Sieger so klar vorhersehbar war, würde, so fürchtete man, eines Tages noch den Tod dieser schönen Rundfahrt bedeuten. Also beschlossen sie, Binda dafür zu bezahlen, 1930 nicht wieder anzutreten. Sie boten ihm 22.500 Lira, was dem Preisgeld des Gewinners zuzüglich der Prämien für einige Etappensiege entsprach. Binda nahm das Geld an und fuhr 1930 stattdessen die Tour de France, wo er zwei Etappen nacheinander gewann, nach der zehnten jedoch wegen eines Sturzes aufgeben musste.

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