Читать книгу Katholisch und Queer. Eine Einladung zum Hinsehen, Verstehen und Handeln онлайн

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Vor allen Schüler*innen oute ich mich nicht, einfach weil es sich selten anbietet. Auch meine Beziehung und meine eigene Position zu Sexualität thematisiere ich nur gelegentlich im Unterricht. Ich verheimliche sie auch nicht oder leugne sie gar – selbst nicht im Fach Religion. Das fände ich unehrlich und damit auch unchristlich. Als Schülerin hätte ich mir damals selbst eine lesbische Lehrerin als Vorbild gewünscht, wobei ich den Eindruck habe, dass das heute nicht mehr so wichtig ist.

Seit ich allerdings mit meiner Frau verpartnert bin, spreche ich schon manchmal auch den Schüler*innen gegenüber von „meiner Frau“. Auch hier habe ich noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Nur manchmal neugieriges Nachfragen erlebt. Aber bei den meisten Schüler*innen habe ich das Gefühl, dass sie das als genauso normal und „langweilig“ empfinden wie ich. (An der Stelle protestiert meine Frau: „Natürlich ist unsere Beziehung nicht langweilig, sondern unfassbar aufregend; jeden gemeinsamen Tag erlebe ich wie ein Wunder. Nur für Außenstehende hat unser Glück wahrscheinlich nicht mehr Bedeutung als jede andere Beziehung.“)


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