Читать книгу Katholisch und Queer. Eine Einladung zum Hinsehen, Verstehen und Handeln онлайн

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Als Kind und vor allem als Jugendliche waren mir die Kirche und der Glaube immer sehr wichtig. Die Kirche war für mich ein Zuhause. Ein Ort, an dem ich vieles bekam, was ich sowohl zu Hause, als auch in der Schule nicht bekommen habe.

Meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich mitten in der Pubertät war. Dadurch hatte ich weder in der Schule noch zu Hause eine gute Zeit. Ich hatte sie aber in der Kirche. Dort war mein Freundeskreis ein völlig anderer. Das war alles ganz anders als in der Schule, wo ich immer nur gesagt bekam, wie schlecht ich bin und wie wenig ich weiß. In meiner Gemeinde war ich wirklich sehr angesehen, selbst bei den erwachsenen Gemeindemitgliedern, die mir ihre Kinder anvertrauten, um mit ihnen Kinder- und Jugendarbeit zu machen. Letztlich rührten mein Selbstvertrauen und Glaube aus all diesen kirchlichen Erfahrungen. Ich wusste immer, wohin ich gehen konnte, wenn es mir nicht gut ging, ich mich allein fühlte und sonst keinen Ort hatte.

Als es dann später darum ging, was ich eigentlich mal machen möchte, war für mich relativ schnell klar, dass ich das weitermachen wollte, worin ich gut war und was mich erfüllte: kirchliche Jugendarbeit. Und da mir nicht nur der Sozialraum Kirche unfassbar wichtig war, sondern auch mein Glaube, war für mich relativ schnell klar, dass ich Theologie auf Diplom studieren wollte.


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