Читать книгу Katholisch und Queer. Eine Einladung zum Hinsehen, Verstehen und Handeln онлайн

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Zu der Zeit war mir aber schon klar, dass ich, wenn ich eine partnerschaftliche Beziehung eingehen würde, diese gerne mit einer Frau leben würde, und dass das wahrscheinlich zu Problemen führen könnte. Doch mit meinen 17 oder 18 Jahren hatte ich da noch so meine Visionen. Ich ging beispielsweise ins Studium mit der Gewissheit: Na ja, entweder ich werde irgendwann gekündigt oder ich habe die Möglichkeit, die Kirche von innen zu verändern.

Als Angestellte in der Jugendarbeit der katholischen Kirche – wie war dein Privatleben mit dem Arbeitsverhältnis vereinbar?

Ich war von 2013 an bei der katholischen Kirche angestellt. Zunächst in einem Diaspora-Bistum, dort habe ich im Bereich der Jugendpastoral gearbeitet, und dann bin ich in ein West-Bistum gewechselt, wo ich in der Jugendarbeit und Katechese tätig war. 2019 wurde mir gekündigt.

Ich habe meine Arbeit sehr geliebt und mich gerne mit den Jugendlichen über die Kirche, Gott, die Welt und ihren Glauben ausgetauscht. Ich wollte ihnen einen Ort schaffen, an dem sie offen und ohne Angst oder Scham ihre Fragen stellen konnten. Gleichzeitig waren diese Gespräche für mich nie einfach. Denn redet man über seinen Glauben, redet man immer auch über sich selbst. Darüber, wer man ist. Das geht immer an die Substanz.


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