Читать книгу Katholisch und Queer. Eine Einladung zum Hinsehen, Verstehen und Handeln онлайн

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Später gründeten meine Frau und ich eine Familie und wir bekamen zwei Söhne. Den Erstgeborenen ließen wir in seinem ersten Lebensjahr durch einen befreundeten Ordenspriester taufen.

Als das zweite Kind kam, wurde ich von meinem Arbeitgeber rausgeworfen – nicht rechtlich (ich habe einen Aufhebungsvertrag unterschrieben), aber sehr wohl emotional.

Der zweite Sohn wurde nicht getauft. Mit vier Operationen in seinen ersten anderthalb Lebensjahren hatten wir zunächst diese Sorgen. Anschließend kam er ins Trotzalter und einen Zweijährigen, der „Nein, ich will das nicht“ bei seiner Taufe ruft, das wollten wir auf keinen Fall.

Drei Jahre später näherten wir uns durch einen Priester mit einem innovativen Projekt (Kirche am See) der kath. Kirchengemeinde wieder etwas an. Dort bereitete jede Woche eine andere Gruppe den Gottesdienst vor und so bekamen auch Randgruppen eine Stimme. Und die Einladung Gottes an alle – ohne Selektion und Bewertung – fand wieder ein glaubwürdiges Gesicht! Doch dann wurde ein schon länger schwelender Konflikt im pastoralen Team durch die Versetzung des innovativen Priesters vom Bistum gelöst. Das zerstörte unser neugewonnenes Vertrauen wieder und der angedachte Tauftermin platzte.


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