Читать книгу Katholisch und Queer. Eine Einladung zum Hinsehen, Verstehen und Handeln онлайн
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Ich bin selbst noch nicht in der Lage, ehrenamtlich wieder aktiv zu werden. Ich glaube, ich bin da noch im Trauerprozess. Schließlich habe ich nicht nur einen Job verloren. Sondern es war … – das war etwas, was man anders verarbeiten muss. Es ist ein Abschied. Und da bin ich noch nicht mit durch.
Was mich auch manchmal so ärgert, ist, dass ich von dieser Institution diskriminiert werde. Und ich kann mich nicht davon frei machen. Ich glaube, wenn ich wütender sein könnte, dann könnte ich das Ganze schneller verarbeiten, aber das kann ich nicht.
ssss1Gekürzte und überarbeitete Fassung auf Grundlage des Interviews.
Familie
7. „Gott liebt ihn, ob getauft oder nicht!“
Carla Bieling, geb. 1974
Meine Frau habe ich in der katholischen Jugendarbeit kennengelernt. Wir waren drei Jahre befreundet, bevor wir uns ineinander verliebten.
Als Arbeitnehmerin beim Bistum musste ich meine Lebensform verschweigen. Das konnte ich nur, weil ich mich in meinem Team geoutet habe und somit dieser Raum nicht mehr durch ein Schweigen- und Verstellen-Müssen geprägt war, sondern durch Offenheit. In den darauffolgenden Wochen starteten wir unsere Teamsitzungen fortan mit einer Austauschrunde über unsere Glaubenserfahrungen. Schnell stellte sich dabei heraus, dass nicht nur ich an dieser Kirche litt.