Читать книгу Sind wir nicht alle ein bisschen tri?. Neue Triathlongeschichten vom Kaiserswerther Kenianer онлайн

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Es wurde wild getanzt, viel getrunken und ausgiebig Unzucht gespielt. Laszive Latte-Macchiato-Mamis gaben den Vamp, und die Männer zeigten das Selbstbewusstsein, das sie sich in vier Jahrzehnten mühevoll erarbeitet hatten.

Gegen zwölf war es so weit. Marius Müller-Westernhagen weckte die letzten Erinnerungen an eine wilde Jugend. »Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz, mit Pfefferminz bin ich dein Prinz, mit Pfefferminz, mit Pfefferminz, mit Pfefferminz bin ich dein Prinz …« Das Wohnzimmer bebte. Der Kenianer hüpfte schweißnass zwischen Unternehmensberatern und Marketingfachfrauen auf und ab.

»Hey, mach mal: Mit achtzehn!«, befahl der Ortsgruppenvorstand der Freien Liberalen dem Herrscher über die Musikdateien. Dem allgemeinen Zustimmungsgejohle folgte die unangenehme Stille zwischen zwei Liedern.

»Geht klar! Wo habe ich das noch gespeichert?« Der Mann am Laptop suchte hektisch. »Ich habe es gleich!« Peinliche Ruhe vor dem Sturm.

Der Kenianer sehnte sich zurück nach den Zeiten, als man am Morgen nach einer durchzechten Nacht die CDs aus dem Abtropfeimer des Bierfasses fischen musste, als am CD-Player noch das Recht des Stärkeren den nächsten Titel bestimmte und mindestens sieben Hüllen kaputtgehen mussten, damit die Party als gelungen durchgehen konnte.


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