Читать книгу Sind wir nicht alle ein bisschen tri?. Neue Triathlongeschichten vom Kaiserswerther Kenianer онлайн
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So konnte es nicht weitergehen, beschloss sie. Lieber einen Triathlon-Junkie mit wenig Zeit für gemeinsame Sonntagsausflüge als eine Couch-Potato im Haus. Und da sein Ehrentag näherrückte, fragte sie sich, ob ihn vielleicht das richtige Geschenk auf den Pfad der Körperertüchtigung zurückbringen würde.
Aber was könnte das sein, das richtige Geschenk?
Nur keine Ausrüstung, so viel stand fest. Unmengen von Funktions-Shirts und Laufhosen quollen längst aus allen Winkeln des Kleiderschranks. Und Stützstrümpfe oder Schwimmpaddels boten noch lange nicht die Gewähr, dass er sich aus dem Sessel erheben würde.
Doch dann dämmerte es ihr langsam. Hatte er nicht einmal etwas erzählt von Heldengeschichten auf mäanderndem Asphalt? Von grandiosen Herausforderungen, einmaligen Naturerlebnissen und den letzten Prüfungen, die das Leben für zivilisationsgeplagte Stadtmenschen bereithielt? Ja, sie wusste, was sie tun würde. Mit einer Idee im Kopf machte sie sich auf die Suche …
Geburtstagsfreuden
Seinen Geburtstag beging er so, wie es Großstädter in ihren Vierzigern üblicherweise tun. Die Kinder waren bei Aufsichtspersonen, der Laptop hing an der Stereoanlage, und das Bierfass stand in der Küche. Es gab Häppchen und einen großen Topf Bio-Chilli con Bio-Carne. Danach Espresso, gewonnen aus glücklichen Kaffeebohnen, gepflückt von fröhlichen Landarbeitern mit Sozialversicherung. Immer weniger Raucher sammelten sich mit schlechtem Gewissen vor der Türe, und ab halb elf taten alle so, als ob sie noch achtzehn wären.