Читать книгу Sind wir nicht alle ein bisschen tri?. Neue Triathlongeschichten vom Kaiserswerther Kenianer онлайн

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Auf den letzten Metern ihres großen Tages begreifen die »Ein-Mal-Eventsportler« dann, dass ihr Ziel erreicht ist. Ein Jahr außergewöhnlicher Marter hat sie zu diesem Moment geführt. Und bevor sie vor lauter Selbstergriffenheit weinend zusammenbrechen, schleifen sie die Kinder fürs Beweisfoto über den Zielstrich und widmen den Lauf ihrem Lebenspartner – in völliger Fehleinschätzung der ehelichen Belastungen durch eine mehrmonatige Wettkampfvorbereitung.

Und nun …? Was kommt jetzt? »Schmerz vergeht, Stolz bleibt!«, ist ein beliebter Motivationsspruch für Ausdauersportler. »Leistungsfähigkeit vergeht, Kalorienbedarf bleibt!«, orientiert sich leider näher an der Lebenswirklichkeit.

Der Körper signalisiert, dass der Wettkampf ein ernährungsphysiologischer Notfall war, für dessen erneutes Auftreten er in Zukunft mit ausreichenden Reserven gewappnet sein will. Mit Chips, Mohnstriezeln und Hefeweizen befrieden die Event-Sportler nun ihre Ur-Instinkte und gewinnen schnell wieder an Gewicht und Trägheit. Im trügerischen Glauben, endlich selbst so eine Sportskanone zu sein wie das talentierte Nachbarkind, das früher immer als leuchtendes Beispiel herhalten musste, machen sie erst mal Pause.


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