Читать книгу Sind wir nicht alle ein bisschen tri?. Neue Triathlongeschichten vom Kaiserswerther Kenianer онлайн

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»Ich hab ein Luxus-Auto …« Die Menge formierte sich im Kreis. »… Ich hab ’ne tolle Wohnung … nur was mir fe-he-helt. Ja, was mir fe-he-he-helt. Das ist ’ne richtige Dröhnung!« Und ab ging die Post.

»Mit achtzehn rannt’ ich in Düsseldorf rum …« Der Abi-Jahrgang ’88 begann zu rocken. »… war Sänger in ’ner Rock’n’Roll-Band …«

»Wir verdienten vierhundert Mark pro Auftritt …« Ein Gast, der jeden Morgen seinen Sohn mit dreihundertzwanzig Pferdestärken zur Schulpforte kutschiert, kniete zur Luftgitarre am Boden und zuckte im Takt.

»Ich möchte zurück auf die Straße, möcht’ wieder singen, nicht schön, sondern geil und laut! Denn Gold find’ man bekanntlich im Dreck, und Straßen sind aus Dreck gebaut …«

Ja, Dreck und Straßen. Auch der Kenianer wollte wieder zurück. Zurück auf die Straße. Wenn auch nicht unbedingt im Westernhagenschen Sinne. Er wollte wieder zurück in den Sattel und auf die schmalen Reifen. Das Radfahren, es hatte ihm doch gefehlt.

Er war nüchtern geblieben und freute sich schon auf den nächsten Morgen. Aber: Wie sollte er seine Partygäste nur rechtzeitig loswerden? All die Leute, die sich in den letzten fünfundzwanzig Jahren in so verschiedene Richtungen entwickelt hatten. »Bescheuerte Autovorlieben«, warf der Kenianer dem Freund vor, mit dem er einst durch Goa getrampt war. Der konterte mit »pathologischem Sportkonsum«, und danach hatten sie sich wieder lieb und schwelgten für wenige Stunden in alten Zeiten.


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