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Das Schreien hörte nicht auf, aber ich tat so, als ob ich nichts hörte.

Schließlich erhob sich Mutter vom Hocker. Sie brummte etwas von „feinen Büchern“ und ging mit müden Schritten die Treppe hinauf in die Dachkammer, wo wir Kinder schliefen. Ich schlich schnell weg und holte die Bibel. Später würde ich sie an einem besseren Ort verstecken. Ich weiß noch, daß ich erst an ihr roch, ehe ich sie aufschlug. Auf dem hellbraunen Papier auf der Innenseite des Deckels stand etwas mit Tinte geschrieben. Es dauerte einige Zeit, bis es mir gelang, in dem schwachen Licht die Buchstaben zu deuten, aber ich werde nie vergessen, was da stand:

Mary Elisabeth Finerty

Johannes 3,16

Omaha, den 4. Juni 1863

Ich wußte, daß Mrs. Ryan Witwe war, und daß sie bei ihrem Bruder wohnte, der Arzt war und ein Holzbein hatte. Er hatte im Krieg gegen die Indianer gekämpft. Und der Bruder hieß Finerty. James Finerty.

Sie hatte mir ihre eigene Bibel geschenkt!

Ich schaute auf die Jahreszahl und rechnete mit den Fingern. 1863. Das war siebenundzwanzig Jahre her. Sie muß ungefähr so alt wie ich jetzt gewesen sein, als sie sie bekam, vielleicht zum Schulabschluß.

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