Читать книгу Flügel auf! онлайн
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Alles war still und dunkel in dem großen Hause, das er mit einem großen Schlüssel aufschloss. Nur die Angorakatze aus dem Erdgeschosse sprang mit lautem Miauen gegen ihn, dann auf die Straße, von woher verwandte Stimmen sie kläglich-zärtlich zu rufen schienen. Iversen lachte, wie sie den schönen Schweif aufgeregt um die Hinterbeine tanzen ließ, sie, die sonst ehrbar mit niedergeschlagenen Augen ihre stattliche Schleppe wie eine große Dame hinter sich herzog. Aus den großen Gartenbäumen jenseits der Mauer kam ein verträumter Amselruf. Der Mond schien durch die farbigen Treppenfenster, ein geisterhaft beleuchteter Kopf schwamm oben auf der verräucherten Tafel des alten Ölbildes. Alles was jung, von Frühlingsart, voll Leben war, wachte in dieser Nacht; der Student trat leise auf, sprang die Treppen im Fluge hinan: „dass wir nicht wecken, die nicht dazu gehören.“ Wie hart und ungeschickt der zwölfmalige Kuckucksruf hinter Herrn Hasenfratzs Tür! Das sah dem Grobian ähnlich, dass er auch grobstimmige Uhren hatte! Ach so, jetzt wachte der Patron auf, dehnte sich, streckte sich in seinem krachenden Lehnstuhl, schob die raschelnde Zeitung von seinem feisten Bauch, auf dem sie wie auf einem Tisch geruht und rief die Frau. Nein, er wollte nicht hören, was der rief, es war zu stillos an diesem Maiabend. In seinem Zimmer wollte er horchen – drang nur ein Laut von diesem Hottentottenkerl in seine Einsamkeit, so stahl er sich sofort wieder von dannen. Zu schlafen war ohnehin nicht in solcher Nacht.