Читать книгу Flügel auf! онлайн
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Ein starker Syringenduft schlug ihm entgegen, als er die Stubentür öffnete. Kam das vom Garten drüben? Nein, es war ja hier drinnen, ein Strauß auf dem Tisch, ein voller Strauß, vom Monde gestreift und hier auf ihn wartend in der Stille. Er hatte doch nicht etwa die Tür verfehlt? Hastig zündete er eine Kerze an. Nein, alles in Ordnung, nur der Blumenstrauß auf dem Tisch, so groß, dass er den Kopf hinein stecken konnte. Er tat es, atmete in vollen Zügen mit offenen Lippen zwischen den Blütenrispen, ganz verwundert und fragend, wer ihm diese Huld angetan haben könne.
Etwas fremdes streifte dabei seinen Mund, eine feste Kante, ein Blatt Papier. Er fasste es mit den Zähnen und zog es vorsichtig heraus. Wie denn? was denn? Ein Liebesbrief? von wem? Eine ihm bestimmte Überraschung? Eine Mystifikation ohne Zweifel. Er entfaltete das leicht zusammengelegte dünne Blättchen und fand vier Zeilen in großer, kräftiger, ihm unbekannter Schrift, die er beim flackernden Kerzenlicht zwei- oder dreimal las, lachend beiseitelegte und wieder las: