Читать книгу Flügel auf! онлайн

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Nachts hörte Iversen Türen öffnen und schließen, ein schnelles Laufen auf dem Korridor. Kathi erzählte ihm morgens mit langem Gesicht, die Frau Doktorin habe einen argen Herzkrampf gehabt, doch wisse man schon die Mittel. Iversen ließ anfragen, ob er die Patientin sehen dürfe. Nein, die Frau ließe bitten, erst morgen – sie hoffe dann wieder das Bett verlassen zu dürfen. Er wollte ihr Blumen mitbringen – die Rosen neulich hatte er tagelang auf ihrem Schreibtisch stehen sehen, aber jetzt, gegen Ende des Monats, hatte er kein Geld mehr. Mit Erstaunen bemerkte er, dass er sich darüber ärgerte – dies Haus hat mich vollständig umgewandelt, ich werde noch nächstens als kleines Mädchen aufwachen! Er war sehr unzufrieden, dass er so suggestibel sein sollte: nächstes Semester wohne ich wo anders; nur nicht zu vertraut mit den Wirtsleuten werden! beschloss er.

Die Doktorin war nach wenigen Tagen beweglich und beschäftigt wie immer. Er sah sie zuerst auf der Straße wieder; sie trug einen großen weißgrünen Blumenkranz. In aller Geschwindigkeit erzählte sie ihm, dass ihre alte Putzfrau gestorben sei, die gewiss von Niemand sonst einen Kranz bekomme. Sie sei ein wüstes trunkfälliges Weib gewesen, hörte Iversen mit halben Ohren; die Geschichte war ihm sehr gleichgültig.


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