Читать книгу Flügel auf! онлайн
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Der beraubte Zugereiste hatte nun schon die gesamten vorhandenen Stücke durchprobiert, erst des verstorbenen Doktor Röslins und dann Iversens, aber der Unterschied lag vor allem in der Weite, und mutlos war er wieder ins Bett zurückgestiegen. Er nahm Iversens Bemerkung, die Wirtin sei eine reizende alte Frau, gerade als eine Beleidigung für sich, umso mehr, da er durchaus weiterreisen, abends an einem anderen Orte in einer Versammlung sprechen musste. Kathi lief auf den Straßen umher nach dem Handwerksburschen, Iversen selbst musste in irgendeine „Gold'ne Neun“ oder „Zweiundzwanzig“ wandern, um nach einem passenden Beinkleid auszuschauen. Der Wunsch, den ihm unangenehmen Fremden aus seinem Zimmer loszuwerden, feuerte seine Dienstwilligkeit an, die kleine Doktorin legte eine schwärmerische Dankbarkeit deshalb an den Tag, dazwischen aber lachte auch sie mit einem schalkhaften unwillkürlichen Lächeln, das sie merkwürdig verjüngte. Iversen kaufte für sie eine Handvoll schöner halboffener Marschall-Niel-Rosen, um ihr zu zeigen, dass er der Lauferei wegen nicht unwillig geworden sei. Ihre Hand zitterte in der seinen, als er ihr die Blumen überreichte, sie wechselte die Farbe und atmete ein paarmal heftig. Der Student beugte sich besorgt zu der kleinen Gestalt. „Oh, es ist nichts als mein altes Herzklopfen,“ sagte die Frau leise abwehrend. „Ob ich einen Herzfehler habe, meinen Sie? Ja, es ist so etwas, ich habe einen langen Zettel voll Vorschriften –“