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Wie du verstohlen mich anblickst, Kornblume, aus nickenden Ähren,

Immerfort nach mir gewandt heiter das treublaue Aug';

Wirtlich, verständig, bescheiden, vertraulich, sinnig und herzig,

Deutscher Mädchen Bild bist du mir, liebliches Kind.

Hoch und einsam in nächtlichem Garten sah ich dich leuchten,

Lampe der Vesta, klar, himmelwärts hauchend den Duft,

Und ich selber gebannt stand vor dir in Andacht versunken,

Lilie, Jungfraue schlank, schneeweisse, himmlische Braut!

Dank

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Mein Gott, Dir sag ich Dank,

Daß Du die Jugend mir bis über alle Wipfel

In Morgenrot getaucht und Klang,

Und auf des Lebens Gipfel,

Bevor der Tag geendet,

Vom Herzen unbewacht

Den falschen Glanz gewendet,

Daß ich nicht taumle ruhmgeblendet,

Da nun herein die Nacht

Dunkelt in ernster Pracht.

Das Alter

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Hoch mit den Wolken geht der Vögel Reise,

Die Erde schläfert, kaum noch Astern prangen,

Verstummt die Lieder, die so fröhlich klangen,

Und trüber Winter deckt die weiten Kreise.

Die Wanduhr pickt, im Zimmer singet leise

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