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Und nichts an mir wollt weilen,

Doch meine Wunde wuchs – und wuchs nicht zu,

Und wird wohl niemals mehr hienieden heilen.

Bei Halle

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Da steht eine Burg überm Tale

Und schaut in den Strom hinein,

Das ist die fröhliche Saale,

Das ist der Gibichenstein.

Da hab ich so oft gestanden,

Es blühten Täler und Höhn,

Und seitdem in allen Landen

Sah ich nimmer die Welt so schön!

Durchs Grün da Gesänge schallten,

Von Rossen, zu Lust und Streit,

Schauten viel schlanke Gestalten,

Gleichwie in der Ritterzeit.

Wir waren die fahrenden Ritter,

Eine Burg war noch jedes Haus,

Es schaute durchs Blumengitter

Manch schönes Fräulein heraus.

Das Fräulein ist alt geworden,

Und unter Philistern umher

Zerstreut ist der Ritterorden,

Kennt keiner den andern mehr.

Auf dem verfallenen Schlosse,

Wie der Burggeist, halb im Traum,

Steh ich jetzt ohne Genossen

Und kenne die Gegend kaum.

Und Lieder und Lust und Schmerzen,

Wie liegen sie nun so weit –

O Jugend, wie tut im Herzen

Mir deine Schönheit so leid.

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