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Und sehn wir dann den Abend
Verhallen und verblühn,
Im Meere, kühle labend,
Die heil'gen Sterne glühn:
So lenken wir hernieder
Zu Waldes grünem Haus,
Und ruhn vom Schwung der Lieder
Auf blühndem Moose aus.
O sterndurchwebtes Düstern,
O heimlich stiller Grund!
O süßes Liebesflüstern
So innig Mund an Mund!
Die Nachtigallen locken,
Mein Liebchen atmet lind,
Mit Schleier zart und Locken
Spielt buhlerisch der Wind.
Und schlaf denn bis zum Morgen
So sanft gelehnt an mich!
Süß sind der Liebe Sorgen,
Dein Liebster wacht für dich.
Ich halt die blühnden Glieder,
Vor süßen Schauern bang,
Ich laß dich ja nicht wieder
Mein ganzes Leben lang! –
Aurora will sich heben,
Du schlägst die Augen auf,
O wonniges Erbeben,
O schöner Lebenslauf! -
Das Gebet
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Wen hat nicht einmal Angst befallen,
Wenn Trübnis ihn gefangenhält,
Als müßt er ewig rastlos wallen
Nach einer wunderbaren Welt?
All' Freunde sind lang fortgezogen,
Der Frühling weint in einem fort,
Eine Brücke ist der Regenbogen