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so werde mir ein Bruder und ein Freund.
Gottfried tritt in die Haustür.
Gottfried
Heinrich
Gottfried
zeit meines Lebens, Herr, als dieser ist:
erblick' ich doch beim ersten Schritt ins Freie
den liebsten Gast und meinen edlen Herrn;
doch Ihr beschämt uns und vor allem mich!
Ich bin ein Siebenschläfer, gegen Euch
gehalten, und dazu ein schlechter Wirt.
Heinrich
Freund, sorge nicht um mich. Einst schlief ich wohl
im wildesten Getümmel eines Lagers,
an manches Fürsten Hof, wo Tag und Nacht
der Tore Flügel in den Angeln knarrten . . .
beim Rossestampfen, beim Geschrei der Knechte:
lag wie ein Klotz und schlief. Hier ist es still,
doch in der Stille wird mein Inneres laut,
und während draußen über Moor und Wiesen
der Mond sein totes Licht ergießt und etwa
am Feldrain eine Grille mit ihm wacht,
gibt's ein Getöse hier in meinem Haupt
von Reigentänzen, ritterlichen Spielen,
Schlachtrufen, fremden Sprachen, Flüsterstimmen,
die ich nicht kann beschwichtigen.
Gottfried
nicht gut geruht die Nacht?