Читать книгу Der arme Heinrich онлайн
8 страница из 18
Heinrich
Wehe dem Obdachlosen! Meinst du nicht?
Gottfried
Heinrich
seit vielen Jahren mich vom Lager auf,
meist vor der Sonne, oft schon mitternachts.
Und wenn ihr dies erfahrt, so bitt' ich euch,
laßt mich gewähren, es befremd' euch nicht.
Gottfried
und Euer auch der Grund, auf dem es steht –
wie mögt Ihr sagen: lasset mich gewähren?
Nur weckt uns, wenn's zu wachen Euch beliebt.
Heinrich
durch arme, schwere Tagesmühn verdient:
was frommt mir euer Wachen? – Habe Dank!
Dankbar erkenn' ich wieder, was ich längst
gekannt in dir – als Knabe schon –, dein Herz!
Doch nicht dein Herz zu stehlen komm' ich her
noch auszurauben seinen goldenen Hort:
nur bittend, Alter, daß du mir nicht wehrst,
an deinem Herd – mit mir allein zu sein.
Gottfried
Wollt Ihr mir Urlaub geben?
Heinrich
Falsch deutest du, was ich dir sagte; komm!
Es tut mir wohl, dein weißes Haupt zu sehn
und deine liebe, väterliche Stimme
nach so viel Jahren wiederum zu hören.
Laß dich's nicht kümmern, wenn ich fremd dir scheine
auf diesem kargen Grunde, den du baust,