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Dass man früh hätte erkennen können, dass ich eines Tages aus der Spur geraten würde, stimmt nicht. Meine Eltern haben uns mit Liebe überschüttet. Es gab nie Streit zu Hause. Es gab nie Probleme.

Meine Kindheit kann ich mit einem Wort beschreiben.

Stinknormal.

3.

Ich bekam es zu meinem elften Geburtstag. Ich hätte weinen können, so schön fand ich mein erstes Rennrad. Es war schwarz-weiß lackiert – dieselben Farben wie die Rennmaschinen, mit denen das niederländische Profiteam PDM seit Jahren fuhr. Concorde stand auf dem Unterrohr. Die Rahmengröße war so gewählt, dass das Rad mit mir mitwachsen würde: Der Sattel war so tief wie möglich eingestellt, vorerst verschwand die Sattelstütze komplett im Sitzrohr. Es hatte zwölf Gänge: Um zu schalten, musste man Hebel am Unterrohr hin- und herbewegen. Es hatte Pedale mit Lederriemen, die man strammziehen konnte. Ich bekam ein Paar Radschuhe dazu. Schwarz, mit Plastiksohlen.

Die allerersten Meter auf meinem neuen Rennrad fuhr ich vom Wohnzimmer in die Speisekammer. Ganz vorsichtig vorbei am Esstisch und am Fernseher, im wackligen Bogen um eine Vase mit Blumen herum. Mein Vater lachte, meine Mutter schaute ein wenig besorgt.

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