Читать книгу Kunst des Lebens, Kunst des Sterbens. Wie wir den Traum von Ich und Welt mit Achtsamkeit, Mitempfinden und offenem Gewahrsein meistern und befreiende Luzidität erlangen können онлайн

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Wer nach dem Sinn seines Lebens fragt, der nähert sich dem Sinn; und verläuft seine Suche glücklich, so führt sie ihn von außen nach innen – schließlich sein eigenes Sinnen und sein Sein als eins erkennend, kommt dieses Wesen wieder in sich selbst zur Ruhe, wenn es dereinst den, der sucht, also sich selbst, gefunden und erkannt hat.

Es ist diese Kreisbewegung im Grunde die Bewegung des Geistes in sich selbst, im allumfassenden Kreis des Lebens, welcher im Dzogchen »der Pfad« genannt wird. Zu ihm gehören alle Erfahrungen des In-die-­Irre-Gehens und alle Erfahrungen auf dem Weg zurück zur Erleuchtung, die wir im Daseinskreislauf in vielen Leben und Existenzformen gemacht haben und noch machen werden. Sie alle sind im großen Raum des Gewahrseins erschienen und erscheinen darin, sie erscheinen in ihm und aus ihm als der Basis und Quelle alles Erfahrbaren, und sie lösen sich in ihm wieder auf.

Wenn wir uns selbst wieder als leeres, unwandelbares Gewahrsein erkennen, sind wir angekommen – sind frei vom Kreislauf zwanghaften Denkens und Strebens und damit frei von Geburt und Tod.

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