Читать книгу Steff онлайн

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Peinlich berührt?

,Nein, verdammt, überhaupt nicht, aber es . . .‘

„Was?!“ rief sie aus.

„Japanischer Senf. Karashi. Stark wie der Teufel, aber . . .“

„Was redest du eigentlich?“

Ihre bisher so sanfte Stimme klang überhaupt nicht mehr unschuldig weich und honigzart. Und die großen Augen – ,vielleicht sind sie doch blau‘ – sahen direkt gefährlich aus.

„Der F-f-fleck“, stotterte er. „Du hast auf den Fleck gestarrt, es ist ein Senffleck . . .“

„Ich verstehe überhaupt nicht, warum ich mich so angestrengt habe“, sagte sie und seufzte. Es war so ein richtig abgrundtiefer Seufzer, der alle Anwesenden in Theodors Seufzerabteilung vor Neid abgrundtief aufseufzen ließ.

Es war genau so ein Seufzer, den sie immer wieder hinzukriegen versuchten. Den Seufzer aller Seufzer, der ein für allemal das ausdrücken sollte, was ein Seufzer eben auszudrücken hat: Ohnmacht, Hoffnungslosigkeit, Handlungsunfähigkeit, Verzweiflung und gleichzeitig eine Art grundsätzlicher Wut über den Zustand der Dinge, die Armseligkeit des Lebens, das unmenschliche Gesicht der Weltgeschichte, über die kurzsichtige Dummheit und Gleichgültigkeit der Menschen, über ihre unglaubliche Grausamkeit und Bosheit, über die rücksichtslose Profitgier, die die Natur verunreinigte, den Himmel vergiftete und das Leben für alle Tiere und Menschen verkürzte, und vor allem über all die unerträglichen, einfältigen Knallköppe, die einem das Leben verpesteten.

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